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Gestern waren Wahlen in Hessen und Bayern, mit herben Stimmenverlusten für die SPD, die Grünen und die FDP.

Heute wird es wohl darum gehen, die Wahlschlappe einzuordnen. Auch ich möchte mich einmal daran wagen, indem ich mit der Brille des Vertrauens auf das Ergebnis schaue.

Wenn wir die Bundesländer wie ein Unternehmen betrachten, die Politiker wie Führungskräfte, dann würde ich nach einem solchen Ergebnis sagen, diese Leader haben ein echtes Problem, nämlich ein Vertrauensproblem.

Warum?

Mit jeder Person, mit der du Kontakt hast, gestaltest du einen Beziehungsraum. In diesem Beziehungsraum geht es darum, wie sich die Menschen miteinander fühlen, wie sie miteinander kommunizieren, wie sie sich verstanden fühlen und wie sie aufeinander reagieren. Ein gesunder Beziehungsraum ist geprägt von Offenheit, Vertrauen und Empathie. Es geht also auch um die emotionalen und energetischen Qualitäten in der Beziehung.

Vertrauen hat für mich zwei Facetten: Charakter und Kompetenz. Das Thema Charakter klopfst du ab, indem du dich fragst, wie ehrlich ist diese Person im Umgang mit dir? Kannst du dich auf sie verlassen? Tut sie, was sie sagt (Walk the Talk) und hält sie ein, was sie verspricht? Oder erlebst du mit ihr das Gegenteil davon?

Vertrauen in die Kompetenz zeigt sich dadurch, dass du merkst, sie hat die Kompetenz, Fähigkeiten und die Expertise, ihre Aufgabe zu bewältigen, sie versteht ihr Fach.

Der Beziehungsraum ist vergleichbar mit einem Bankkonto. Da gibt es täglich Einzahlungen, oder Abbuchungen, je nachdem, wie ihr euch miteinander verhaltet.

Insofern frage dich bitte einmal, vor allem, wenn du aus Hessen oder Bayern kommst, wie sieht das Bankkonto des Vertrauens gerade zwischen dir, den Spitzenpolitikern und deren Partei aus?

Ist es eher im Plus oder eher im Minus?

Eher im Minus? Dann ist der Ausgang dieser Wahl weniger die Frage, ob Deutschland gerade kollektiv nach „rechts“ abbiegt, wie viele behaupten, sondern vielmehr Ausdruck einer Vertrauenskrise.

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