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Es sind Sommerferien. Den Schulranzen habe ich als Arbeitstasche umfunktioniert. Mein Bruder und ich dürfen mit unserem Vater ins Büro – unser alljährliches Highlight. Gummibärchen abstauben, Papier schreddern und Radiergummis aus dem Vorratsschrank für zuhause stibitzen. In ein paar Jahren verdiene ich bei einem Ferienjob hier mein erstes eigenes Geld. Ich liebe den Geruch des neuen Teppichbodens im Büro. Das umtriebige und gleichzeitig entspannte Miteinander der Menschen fasziniert mich. Ich bin unglaublich stolz, wenn ich auf Papas drehendem Chefsessel sitzen darf. Die Sekretärin klopft und reißt mich aus meinen Erinnerungen. Knapp 30 Jahre später stehe ich im Arbeitszimmer meines Vaters. Genau in diesem Moment kümmert sich ein Raumausstatter darum, wo mein Chefinnensessel steht: In zwei Wochen übernehme ich die Geschäftsführung des Maschinenbaubetriebs

Ängste und zu große Erwartungen fordern heraus

Seit die Mitarbeitenden Bescheid wissen, höre ich ständig „Da trittst du aber in große Fußstapfen!“. Ein unbedacht gesagter Satz, der mich beschäftigt:

  • Wie gelingt es mir, die Kolleginnen und Kollegen abzuholen und für meine Ideen zu begeistern?
  • Was kann ich tun, damit sie mich als Vorgesetzte akzeptieren, obwohl ich jünger bin als die meisten?
  • Wie finde ich die richtigen Worte, um die Bedürfnisse von Jung und Alt in Einklang zu bringen?
  • Was genau bedeutet für mich eine gute Führung?
  • Wie kommuniziere ich authentisch im hektischen Berufsalltag?
  • Wie gelingt es mir, dem Unternehmen meine ganz persönliche Note zu verleihen und es wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen?

Ich habe den Betrieb meines Vaters wachsen sehen und bin beeindruckt: Wechselnde Partnerinnen und Partner in der Geschäftsführung, eine immer größer werdende Belegschaft, letztes Jahr der Büroneubau und seit fünf Jahren bildet die Firma in drei Berufen aus. Ich bewundere den Mut meines Vaters, der in jungen Jahren viele Schulden gemacht und zurückgesteckt hat, um seinen Traum zu verwirklichen. Sein Herzblut und Unternehmergeist stecken heute in jedem Detail. Seine Firma ist sein Lebenswerk. Und dennoch: Ich habe andere Vorstellungen von guter Führung. Jedes Mal, wenn ich aus der Buchhaltung höre, dass die Kolleginnen Rechnungen nicht schreiben können, weil die Projektleitung sie nicht informiert, rumort es in mir. Oder wenn ich aus der Marketingabteilung höre, dass sie wirklich gute Kampagnen nicht umsetzen, weil sie auf Entscheidungen ihres Vorgesetzen warten, bin ich schockiert und frage mich:

  • Wofür steht unsere Firma im Kern?
  • Welche Werte sind mir persönlich und für unser Unternehmen wichtig?
  • Wie lebt die Belegschaft unsere Werte und was können wir besser machen?
  • Wofür übernehmen wir zukünftig Verantwortung?
  • Wie gestalten wir Zukunft?
  • Wie stehen wir zu nachhaltigem Wirtschaften, mentaler Gesundheit, Remote-Arbeitsplätzen, Klimawandel, Gleichberechtigung und Diversität?
  • Ist ein 8-Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß?
  • Wie bleibe ich authentisch, ohne es immer allen recht machen zu wollen?
  • Wie sieht sinnstiftende Arbeit aus, in die sich alle Mitarbeitenden engagiert einbringen?

Mit Empathie und Vertrauen gelassen führen

So wie Katharina Schmidt, 36 Jahre, ergeht es vielen ambitionierten Führungskräften, wenn sie die Nachfolge in einem inhabergeführten (Familien-) Unternehmen antreten. Sie sind hochmotiviert, haben eine strahlende Vision, ein gutes Gespür für aktuelle Themen und eine mitreißende Energie. Gleichzeitig stehen sie vor der Herausforderung, das Unternehmen mit neuem Kurs erfolgreich weiterzuführen, das Team abzuholen und für Neues zu begeistern. Damit erfrischende Ideen ankommen, sich Mitarbeitende gesehen fühlen, zukunftsfähige Entscheidungen Gewinn bringen und sie Freude an ihrer neuen Aufgabe haben. Deshalb ist es wichtig, Vertrauen zu schaffen und die Bedürfnisse der Angestellten zu kennen wie flexible Arbeitszeiten, im türkischen Partnerunternehmen zu hospitieren oder einen besseren fachlichen Austausch zwischen den verschiedenen Abteilungen sicher zu stellen. Und es geht darum, den eigenen Führungsstil authentisch zu leben.

Verlockende Ziele – doch die Realität bringt oft Ernüchterung

Mitarbeitende sind unsicher, weil sie weder von dem ausscheidenden Gründer über den Generationswechsel informiert noch von der Nachfolgerin in Veränderungen einbezogen werden. Unverständnis und überforderte Aussagen wie „das haben wir schon immer so gemacht“ oder „das hätte der alte Chef anders gemacht“ sind die Konsequenz. Konflikte zwischen Jung und Alt sind vorprogrammiert. Frust auf beiden Seiten blockiert. Kleine und große Missverständnisse kosten Kraft und rauben Energie. Darunter leidet nicht nur das Betriebsklima: Strategische Entscheidungen kommen zu kurz, eingespielte Arbeitsabläufe geraten ins Stocken, Kunden sind verärgert und das über Jahre mühsam aufgebaute und gepflegte Image bröckelt.

Eine klare Haltung und Fingerspitzengefühl sind gefragt

Am Abend nehmen sich Katharina Schmidt und ihr Vater Zeit, essen gemeinsam und tauschen sich aus. Die Tochter lässt ihren Gedanken freien Lauf: Wie gerne würde ich

  • Regeln kennen, wie wir eine Übergabe gelassen und erfolgreich umsetzen,
  • in einem Coaching herausarbeiten, wie mir verantwortungsbewusste Führung im Alltag gelingt,
  • wissen, wie ich sinnstiftende Arbeit fördere, in der sich die Angestellten selbst verwirklichen,
  • üben, wie ich in Konfliktgesprächen authentisch bleibe und kraftvoll kommuniziere,
  • vertiefen, wie ich gute Entscheidungen treffe und die Geschäftsstrategie klar ausrichte,
  • lernen, wie ich Krisen in aussichtsreiche Chancen verwandle,
  • mich mit einem Experten oder einer Expertin beraten, der oder die sich auskennt und bereits geglückte Unternehmensnachfolgen auf den Weg gebracht hat, und
  • mich mit Gleichgesinnten austauschen.

Dank einer durchdachten Übergabestrategie in eine aussichtsreiche Zukunft

Laut der deutschen Industrie- und Handelskammer suchen jährlich 30.000 wirtschaftlich gut laufende Betriebe in Deutschland eine neue Führung. Andere Studien zeigen, dass nahezu jede dritte Unternehmensnachfolge scheitert. Oft rufen uns Firmen, wenn es schon zu spät ist. Wertvolles Potenzial geht verloren. Damit die abgebende und nachfolgende Generation eine gemeinsame Linie finden, haben wir das
Seminar „Gestern. Heute. Morgen. – Unternehmensnachfolge meistern“ entwickelt.

Welche Fragen beschäftigen Sie in punkto Unternehmensnachfolge?
Was hat bei Ihnen besonders gut funktioniert?

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